Meteoritenkunde
Wissenschaftliches über Meteoriten
Erfahren Sie hier alles über Sternschnuppen und Meteoritengestein
in magnetischer Sammlerschatulle "Magnetum".
Eisenmeteorite Definition
Steinmeteorite Definition
Steineisen-Meteorite
Herkunft Meteoriten
Eisenmeteorite = Oktaedrite
Meteoriten aus reinen Metall-Legierungen sind besonders selten zu finden und stellen mit einem Anteil von 7 % der Meteoriten eine kleine Gruppe dar.
Um eindeutig nachweisen zu können, ob ein Eisen-Fragment tatsächlich aus dem All kommt, hat die Wissenschaft ein besonderes Indiz empfohlen: Nachdem man den Eisenmeteoriten nach einem besonders aufwendigen und langwierigen Verfahren aufschneidet, erhält man Beweise: Eisenmeteoriten zeigen bei An-Ätzung sogenannte Widmanstättensche Figuren. Der Nickelanteil dieser Meteoriten hat sich durch sehr langsame Abkühlung in zwei Bereiche ausgebildet. Somit wird dies sichtbar. Es zeigt sich ein Strukturgerippe aus Kamazit, Plessit und Taenit. Diese Figuren haben die Anordnung eines Oktaeders.
Unterkategorie nach wissenschaftlichen Analysen: Hexaedrite: Diese können beim Anätzen keine Widmanstättensche Figuren zeigen. Der Nickelgehalt ist gering.
Ataxite: Auch diese zeigen keine Widmanstättenschen Figuren beim Anätzen. Sie sind in ihrer Matrix sehr fein und haben einen hohen Gehalt an Nickel.
Eisenmeteorite verwittern sehr schnell bei uns hier auf Erden, sie verrosten. Daher sollte man Eisenmeteoriten pflegen und nach einigen Zeiten von Flug-Rost reinigen, welcher sich durch Luftfeuchtigkeit ansetzen kann.
Steinmeteorite - Chondrite
Kosmische Materie aus Silikat Mischungen, bezeichnet man weitläufig als Steinmeteoriten = Chondrite.
Steinmeteorite enthalten in ihrer Matrix sogenannte Chondren, dies sind kleine Kügelchen mit silikatreichem Inhalt. Die Größe dieser Chondren variiert von zehntel Millimetern bis mehrere Millimeter Durchmesser. Es gibt einige unterschiedliche teils strittige Theorien über deren Entstehung, wobei es festzustellen gilt, dass es Gesteine mit Chondren auf der Erde nicht gibt. Die Chondrit – Steinmeteorite werden darüber hinaus in weitere Untergruppen gegliedert: H, L und LL (chemische Unterschiede beispielsweise im Eisengehalt ect.).
Kurz gesagt: Steinmeteorite haben entweder Chondren, dann bezeichnet man sie als Chondrit-Steinmeteorite. Enthalten Steinmeteoriten keine solcher Einschlüsse, bezeichnet man diese als A-Chondrite. Chondren sind kugelförmige Silikatmischungen, daher absolut unmetallisch und einfach nur "steinig". Chondren sind also keine Eisenpartikel. Wenn Eisen im Meteorit ist, dann immer in der Stein-Matrix und es handelt sich hierbei stets um Nickeleisen.
Chondrite mit metallischen Spuren
Achondrite: Steinmeteorite OHNE Chondren. Auch diese werden wiederum – entsprechend ihrer chemischen Zusammensetzung- in unterschiedliche Untergruppen gefasst (z. B. Aubrite, Angrite, Ureilite ect.)
In manchen Steinmeteoriten gibt es Beimengungen von Nickeleisen in unterschiedlichsten Anteilen. Der Anteil von magnetischer Materie hängt davon ab, aus welchem Teil des Urkörpers dieses Fragment stammt: Mantelbereich, Kernmantelbereich mit teils metallischen Spuren. Falls metallische Einschlüsse vorkommen, bestehen diese zu üb er 95 % aus Nickel. Eiseneinschlüsse als in Reinform gibt es so gut wie nie bei Steinmeteoriten.
Stein-Eisen Meteorite
Stein-Eisenmeteorite stellen die Übergangsform zwischen den Stein- und Eisenmeteoriten dar.
Mit einem Anteil von gut 5 % der Gesamtmasse aller Meteoriten sind Steineisen-Meteoriten sehr selten. Bestehend aus Silikaten und Nickeleisen Verbindungen in verschiedensten Anteilen, welche so in ihrer Zusammensetzung nicht auf der Erde vorkommen. Stein-Eisen-Meteoriten stammen offenbar aus den Mantelbereichen, nahe dem metallischen Kern asteroidaler Körper.
Pallasite: Diese Meteorite zeigen in ihrer metallischen Matrix Einschlüsse von Olivinkristallen (wenige auch Pyroxenkristalle). Der Metallanteil zeigt beim Anätzen Oktaedrite. Derartige Meteorite sind relativ selten.
Mesosiderite: Diese beinhalten Silikate und Nickeleisen. Derartige Meteorite sind ebenfalls relativ selten.
Meteoriten Entstehung & Herkunft
Kontakt mit fremden Welten
"Wir erhalten durch einen Meteoriten die einzig mögliche Berührung von etwas, das unserem Planeten fremd ist. Gewöhnt, alles nichttellurische nur durch Messung, durch Rechnung, durch Vernunftschlüsse zu kennen, sind wir erstaunt, zu betasten, zu wiegen, zu zersetzen, was der Außenwelt angehört“
(Zitat; Alexander von Humboldt Kosmos,BndI. Cotta 1845, S. 142).
Wir kennen für kosmische Besucher aus dem All die unterschiedlichsten Bedeutungen, wie: Donnersteine, Wolkensteine, Feuerkugeln, fallende Steine, Sternschnuppen, Meteorsteine, fliegende Steine, Meteore und Meteorite. Viele Namen bezeichnen die einstmals unerklärbaren, wunderlichen aber auch beängstigenden Erscheinungen am Himmel. Auch in unserer heutigen Zeit der allgemeinen wissenschaftlichen Aufklärung haben die Ursprungsobjekte und Erscheinungen der "Außenwelt" nichts an ihrer Faszination verloren, Alexander von Humboldts Ausführung gilt uneingeschränkt.
Überreste des Urknalls
Unser Sonnensystem hat sich vor über 4,5 Milliarden Jahren aus Bestandteilen von unterschiedlicher Materie gebildet. Hierbei bildeten sich durch gravitative Prozesse neben unserer Sonne gleichfalls die Planeten. Im ersten Stadium der Bildung dieser großen Festkörper entwickelten und entmischten sich unterschiedliche Elemente, welche über gigantische Zeitspannen hinweg ihren Platz innerhalb dieser Festkörper einnahmen. So bestehen die Kerne der Planeten in unserem Sonnensystem aus schwerem Metall. Die Hülle der Planeten wird aus silikatreichem Material gebildet. So erklären sich grob gesagt Eisenmeteorite als Material eines Kernbereiches, Stein-Eisen- bzw. Steinmeteorite als feste Materie eines Mantelbereiches ehemals existenter Festkörper.
Materie zwischen Mars & Jupiter
Die heute auf der Erde bekannten Meteorite stammen zu über 99 % aus unserem eigenen Sonnensystem, namentlich aus dem Asteroidengürtel. Der Asteroidengürtel stellt ein breites Band von Festkörpern dar und liegt im Bereich zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter. Hier sind unzählige Materiekörper vom allerwinzigsten Korn bis hin zum Planetoiden mit mehreren Kilometern Durchmesser im Laufe um die Sonne. Im Umfeld der Asteroiden kommt es immer wieder zu Zusammenstößen und somit zu kleineren und größeren Zerstörungen von Festkörpern; daraus ergeben sich ständig Bahnablenkungen bzw. Bahnänderungen. Und so geschieht es, dass Festkörper aus dem Asteroidengürtel nach Jahrmillionen in die Flugbahn unserer Erde geraten. Derartige „Erdbahnkreuzer“ werden Meteoroide genannt. Gelangt ein solcher Festkörper jetzt in die Atmosphäre der Erde und erreicht gar die Erdoberfläche, bezeichnet man dieses Überbleibsel als Meteorit.
Meteoriten aus Kometen
Ein kleiner Teil des vorhandenen meteoritischen Materials (primitive Steinmeteorite) stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus den Überresten vergangener Kometen. Derartig erklärbar sind die sich jährlich wiederholenden Meteoritenschwärme (z. B. Perseiden, Leoniden etc.).
In einigen wenigen Meteoriten ließen sich „fremde“ Isotopenverhältnisse nachweisen, d. h. dass die dort vorhandenen Strukturen in keinem bisher bekannten Material unseres Sonnensystems gefunden wurden, und zwar namentlich in: Meteorit Allende (Fund Mexiko, kohliger Chondrit mit allerwinzigsten Diamantbeimischungen mit Krypton-, Xenon- und Stickstoffgehalt) sowie Meteorit Murchison (Fund Australien, Chondrit). Diese beiden Meteorite stammen höchstwahrscheinlich aus den Randgebieten unseres Sonnensystems, wie der Orschen-Wolke, die unser Sonnensystem in gut 1,5 Lichtjahren Entfernung, halbkreisähnlich umringt. Weiter entfernte Besucher aus anderen Sonnensystemen werden nur äußerst selten geortet und klassifiziert.
Meteoriten Klassifizierung
Wenn Sie selbst einmal einen Gesteinsbrocken gefunden haben sollten, bei dem Sie sich sicher sind, dass es kein gewöhnlicher Stein sein kann, dann leiten wir Ihre Anfrage gern weiter. Auskunft kann hier auch die Meteoritenforschung Universität Münster geben. Spezialisiert ist hier die Arbeitsgruppe "Kosmische Mineralogie". Die Wissenschaftler führen renommierte Forschungen zu festen Komponenten des Sonnensystems. Mit nahezu 4000 Objekten zählt die Sammlung der Instituts für Planetologie zu den umfangreichsten der Welt.
Dr. Knut Metzler
Professur für Experimentelle und Analytische Planetologie am Institut für Planetologie der WWU Münster. Im Jahr 2011 wurde z. B. mit Dr. Knut Metzler die Klassifizierung den Meteoriten NWA 869 veröffentlicht.